July 28, 2025
Wie früher Fokus auf UX Klarheit in eine Produktidee im Pflegebereich brachte
Wir arbeiteten mit Chantelle zusammen, einer Gründerin mit direkter Erfahrung im Pflegebereich. Angespornt durch eine selbst erlebte Herausforderung wollte sie erkunden, wie digitale Lösungen andere Menschen in ähnlichen Situationen unterstützen könnten.
Im Gespräch mit Oliver Stöcker
Inhaltsverzeichnis
Ein Produkt nimmt erste Formen an
Zunächst führte Chantelle eine Reihe von User-Interviews, um deren Probleme besser zu verstehen. Ermutigt durch das Feedback und angetrieben von einer starken Vision, begann sie mit der Ausarbeitung eines Produktkonzepts und holte einen technischen Partner hinzu, um ein grundlegendes Proof of Concept zu erstellen. Diese frühe Version diente als Gesprächsgrundlage mit potenziellen Usern und trug dazu bei, die erforderliche Marschrichtung zu klären.
Als wir uns dem Projekt anschlossen, war das Fundament bereits gelegt - aber irgendwie fehlte da noch was.
Die User reagierten zwar grundsätzlich positiv auf die Idee, ihr Feedback blieb jedoch sehr allgemein. Denn das Konzept war für sie zu abstrakt, um beurteilen zu können, ob es ihre täglichen Bedürfnisse wirklich unterstützen könnte. Die Vielfalt und Komplexität ihres Umfelds machte es schwierig, die Vision mit ihrer Realität zu verbinden.
Durch unseren anfänglichen Audit und unsere Gespräche wurde klar, dass das Produkt hinterfragt werden musste - nicht um es zu invalidieren, sondern um das Potenzial freizusetzen. Wir halfen Chantelle dabei, die Schwachstellen zu finden: fehlender Bezug zu den Routinen der User und unklare Priorisierung der Funktionen. Vor allem aber boten wir einen strukturierten und praxisnahen Weg nach vorn.
Der Übergang vom anfänglichen Enthusiasmus zur strategischen Weiterentwickelung war der Schlüssel.
Mit einem klareren Fokus und einem etablierten Vorgehen konnte Chantelle ihr Konzept auf die nächste Stufe heben und mit der Entwicklung eines Produkts beginnen, das die Nutzer sich tatsächlich einsetzen sehen konnten.
Unsere Aufgabe bestand darin, eine frühe Konzeptstudie in eine solidere, strategisch fundierte Basis für die zukünftige Entwicklung und Validierung zu verwandeln.
Wir steuerten dafür bei:
- Erfahrung in der Gestaltung digitaler Plattformen mit komplexen Multi-User-Anforderungen
- Tiefgreifendes Wissen über UX-Methoden, um abstrakte Ideen in testbare Lösungen zu verwandeln
- Eine externe Perspektive, um Annahmen zu hinterfragen und Blindspots aufzudecken
- Aktuelle Best Practices in Sachen Benutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Designtrends
- Professionelle Designarbeit, um das Vertrauen der Nutzer und das Interesse der Investoren zu steigern

Zuerst mussten wir mit Chantelle und ihrem technischen Partner pausieren und herauszuzoomen.
Wir überprüften das Gesamtkonzept und definierten, wie Erfolg konkret aussehen sollte. Nicht nur in Bezug auf die Funktionalität, sondern auch auf die positiven Effekte für User und die geschäftliche Tragfähigkeit.
Schwerpunkte der Strategie:
- Nutzerverständnis: Wie viel wussten wir bisher wirklich über die alltäglichen Abläufe der User? Wir haben mehrere Aspekte aufgedeckt, die einen tieferen Einblick erfordern.
- Multi-User-Relevanz: Die Plattform hatte zwei unterschiedliche Nutzergruppen. Wir stellten sicher, dass beide Seiten gleichermaßen berücksichtigt wurden, um ein unausgewogenes oder einseitiges Produkt zu vermeiden.
- Geschäftsmodell und Vision: Zwei zusätzliche UX-Augenpaare gaben der bereits definierten Strategie zur Verwirklichung des Produkts eine neue Perspektive.
- Abgleich von Mitteln und Zielen: Welche Ressourcen standen tatsächlich zur Verfügung, um das Projekt zu verwirklichen? Wir halfen dabei, die Ambitionen mit den praktischen nächsten Schritten in Einklang zu bringen.
Produkt- und Design-Audit:
- Wir untersuchten, ob die aktuellen Features den strategischen Zielen dienen.
- Wir identifizierten Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit und Möglichkeiten zur Vereinfachung
- Wir überarbeiteten das Konzept im Hinblick auf die aktuellen technologischen Möglichkeiten (z. B. KI, Personalisierung, integratives Design)
- Wir schlugen Verbesserungen des visuellen Designs und der UX-Flows vor, um Glaubwürdigkeit und Klarheit zu vermitteln.


Wir wählten einen schlanken, kollaborativen Ansatz, mit Fokus auf wirkungsstarke Resultate.
Unser Ziel war es, Chantelle mit verwertbaren Ergebnissen zu unterstützen, die sie sofort für weitere Nutzertests und Gespräche mit Stakeholdern nutzen konnte.
User Journey Mapping Workshop
Wir haben einen Workshop mit dem Kundenteam durchgeführt, um die idealen User Journeys zu bestimmen. So konnten wir bisher unbekannte Probleme aufdecken, Annahmen hinterfragen und unsere Prioriräten fürs Design festlegen.
Entwicklung von Prototypen
Wir entwarfen klickbare Prototypen der wichtigsten Funktionen, damit die Benutzer nicht nur die Idee, sondern auch die Kernfunktionen verstehen. So erhielt Chantelle ein praktisches Hilfsmittel, um gezielteres und nützlicheres Feedback zu sammeln.
Design der wichtigsten Screens
Wir lieferten eine Reihe professionell gestalteter UI-Screens, die verwendet werden konnten, um:
- die Zukunftsvision des Produkts zu präsentieren
- Vertrauen bei den Nutzern durch eine klarere visuelle Sprache aufzubauen
- Investorengespräche durch eine ausgereifte, vertrauenswürdige Ästhetik zu unterstützen
Die Struktur, mit der wir so schnell vorankamen
- Kundenteam: Gründer (Produktvision) und CTO (technische Umsetzung)
- Designteam: Zwei UX-Strategen von brightside Studio
- Aufbau: Hybrid, kollaborativ, in kurzen Feedback-Schleifen
- Dauer: Weniger als 4 Wochen
- Gesamtkosten: Unter 10.000€
Trotz des kurzen Zeitrahmens war die Zusammenarbeit zielgerichtet, zügig und äußerst konstruktiv, was durch die direkte Kommunikation und die gemeinsame Verantwortung für den Prozess ermöglicht wurde.
"Die Zusammenarbeit mit brightside Studio hat uns die Klarheit und das Momentum gegeben, das wir brauchten. Ihre Fähigkeit, unsere Annahmen zu hinterfragen und gleichzeitig praktische, durchdachte Lösungen anzubieten, hat uns geholfen, ein Konzept in ein konkretes, testbares Produkt zu verwandeln."
– Chantelle, Gründerin
Die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Case
- UX ist nicht nur Design, sondern auch Strategie. Eine starke Produktvision braucht einen strukturierten Prozess, um nutzbar, rentabel und attraktiv zu werden.
- Es ist genauso wichtig, die richtigen Fragen zu stellen, wie Antworten zu finden. Unser Audit hat Kernfragen aufgedeckt, die noch nicht berücksichtigt worden waren.
- Man braucht nicht ewig zu arbeiten, um einen Mehrwert zu schaffen. In weniger als einem Monat gewann das Projekt an Klarheit, Schwung und Vertrauen.